Dass sich Alkohol und ein effektiver Fitnessplan nicht vertragen, dürfte auch absoluten Fitness-Anfängern nicht neu sein. Doch wie sieht es eigentlich mit dem Konsum von Cannabis und dem Plan, sich Muskelberge anzutrainieren aus? Abgesehen davon, dass die Legalisierung von Weed in Deutschland und vielen anderen Ländern noch keine geritzte Sache ist, im Alltag sehr vieler Menschen sind die grünen Blüten mittlerweile angekommen. Kaum verwunderlich also, dass das Thema Sport und Cannabis für einige spannend ist. Für alle, die in Form kommen und der nächsten Trainingseinheit einen Booster verpassen wollen, versuchen wir in diesem Artikel die Frage zu beantworten: Bauen Kiffer schneller Muskeln auf oder ist Cannabis-Konsum beim Sport ein No-Go?
Viele Leute werden sagen, dass Cannabiskonsum hinsichtlich der Leistungsfähigkeit im Sport keine gute Idee ist. Andere Sportler beweisen mit ihren Leistungen im Spitzensport jedoch genau das Gegenteil. So gilt Bodybuilder-Legende Arnold Schwarzenegger als einer der bekanntesten Cannabis-Befürworter. Und der ehemalige NFL-Star Martellus Bennett sorgte vor ein paar Jahren für Aufsehen als er sagte, dass geschätzt 89 Prozent aller NFL-Spieler Marihuana als Hilfsmittel gegen Schmerzen verwenden.
Zudem scheinen manche Sportarten und Weed untrennbar miteinander verbunden zu sein. So hat die Verbindung zwischen Cannabis und der Skatekultur zum Beispiel eine lange Geschichte. In den 70er Jahren entwickelte sich in Kalifornien eine subkulturelle Bewegung, in der Skateboarding und Weed eng miteinander verknüpft waren. Die entspannende Wirkung von Cannabis passte gut zum entspannten Lebensstil vieler Skater. Vielen half und hilft es, Ängste zu überwinden und kreative Grenzen zu erweitern.
Bis heute wird Cannabiskonsum als Teil des Lebensgefühls gefeiert. Das gilt für Amateure wie auch für Pro-Skater, die an den weltweit größten Contests teilnehmen und sportliche Höchstleistungen erbringen. Diese Verbindung ist nicht universell und nicht jeder Skater konsumiert Weed. Aber auch sie zeigt: Spitzensport und Cannabis scheinen miteinander vereinbar zu sein. Doch gilt das auch fürs Fitness-Training, fürs Bodybuilding und für den Muskelaufbau per se?
Bodybuilding kann zweifellos anstrengend und auch frustrierend sein. Abseits von intensivem Training und einer strikten Ernährung stehen Bodybuilder auch vor mentalen Herausforderungen wie Stress, Angst und fehlender Motiviation. Für einige dürfte auch Wettbewerbsdruck ein Thema sein. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die Integration von Cannabis in die Trainingsroutine eines Bodybuilders das Gesamterlebnis verbessern kann.
Die Annahme, dass Cannabis stressabbauende Eigenschaften besitzt, führt zu der Überlegung, ob Cannabinoide wie CBD und THC zur Muskelregeneration beitragen können. Zahlreiche Erfahrungen legen nahe, dass diese Verbindungen nicht nur als effektive Schmerzmittel fungieren, sondern auch bei Muskelkater und Krämpfen Linderung bieten.
Die Frage, die sich dabei auch stellt, ist: Kann Marihuana das Muskelwachstum fördern?
Die Diskussion um die potenziellen Auswirkungen von Cannabis auf den Bodybuilding-Prozess ist komplex. Um herauszufinden, ob Gras im Bodybuilding wirklich etwas bringt, müssen wir uns genauer anschauen, was die Forschung dazu sagt.
Cannabis wird seit Jahrtausenden weltweit für spirituelle und medizinische Zwecke genutzt. Ursprünglich aus Zentralasien stammend, hat sich die Pflanze im Laufe der Zeit über den Globus verbreitet. Wenn wir von Cannabis sprechen, meinen wir damit Teile der Hanfpflanzen Cannabis Indica, Cannabis Sativa oder Hybride der beiden.
Cannabis besitzt psychoaktive Eigenschaften, die unsere Gehirnfunktion beeinflussen. Dies erstreckt sich über Stimmung, Gedanken, Emotionen bis hin zum Verhalten. Der berühmte „High“-Effekt bei der Verwendung von Cannabisprodukten, insbesondere solchen mit einem hohen THC-Gehalt, lässt sich auf diese psychoaktiven Eigenschaften zurückführen.
Der Schlüssel zu diesem Rausch liegt im Endocannabinoid-System (ECS), einem komplexen Netzwerk von chemischen Signalen und Cannabinoidrezeptoren in unserem Körper. Das ECS spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Schlaf, Schmerz, Temperatur und Immunantworten.
Beim Rauchen oder Konsumieren von Cannabis interagieren Wirkstoffe der Hanfpflanze – Cannabinoide wie THC und CBD – nach ersten wissenschaftlichen Erkenntnissen mit dem ECS und lösen Gefühle wie Euphorie, Sedierung und gesteigerten Appetit aus. Durch die weitreichende Beeinflussung verschiedener Körperfunktionen erklärt sich, warum der Einsatz von Cannabis auch bei medizinischen Problemen wie Schmerzen, Schlaflosigkeit und Entzündungen Linderung bieten kann.
Bodybuilding – die Praxis, die eigene Körperform durch intensives Training und strikte Ernährung zu optimieren – hat einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit von Geist und Körper.
Die Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle, da das, was wir essen, maßgeblich unsere Gesundheit beeinflusst. Dies erklärt, warum Bodybuilder äußerst aufmerksam darauf achten, welche Nahrungsmittel sie zu sich nehmen. Angesichts dieser Sorgfalt fragen sich einige, ob Marihuana ihre Fortschritte im Fitnessstudio fördern oder beeinträchtigen könnte. Hier ist, was wir bisher darüber wissen:
Die Frage, ob der Konsum von Cannabis das Muskelwachstum beeinflusst, führt zu einer interessanten Betrachtung. Direkte Auswirkungen scheinen nicht vorhanden zu sein, jedoch können verschiedene Faktoren, darunter der Appetit und Hormone, durch den Cannabiskonsum beeinflusst werden, was wiederum den Weg im Bodybuilding beeinflussen kann.
Für das Erleben von Hypertrophie, auch als Muskelwachstum bekannt, ist es entscheidend, ein Trainingsprogramm zu verfolgen, das den progressiven Overload aller Muskelgruppen betont. Eine ausgewogene Ernährung mit einem leichten Überschuss, Priorisierung der Proteinaufnahme sowie ausreichende Ruhe und Erholung sind ebenfalls entscheidend.
Hier kommt Cannabis ins Spiel: Es kann einem Bodybuilder helfen, diese Ziele zu erreichen, indem es den Appetit steigert und bei Schlaf sowie Muskelregeneration unterstützt. Dies wiederum könnte zu einer erhöhten Muskelgröße führen.
Wie bereits erwähnt, spielt das Endocannabinoid-System eine Schlüsselrolle bei der Regulation verschiedener Körpervorgänge, darunter auch die Produktion von Testosteron. Dieses Hormon ist entscheidend für sportliche Leistungen und den Aufbau von Muskelmasse.
Obwohl es nur wenige Studien gibt, die sich direkt mit den Auswirkungen von Cannabis auf Testosteron beschäftigen, deutet eine bestimmte Untersuchung darauf hin, dass der Konsum von Cannabis den Testosteronspiegel bei erwachsenen Männern erhöhen kann. Interessanterweise ergab die Studie, dass Männer, die in letzter Zeit häufiger Cannabis konsumiert hatten, höhere Testosteronspiegel im Blutplasma aufwiesen.
Die Bedeutung dessen, was wir unserem Körper zuführen, wird besonders deutlich, wenn es um den Muskelaufbau geht, und der Appetit spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Es dürfte allseits bekannt sein, dass Weed den Appetit anregen kann. Je nach Dosierung und Sorte kann Cannabis eine bedeutende Rolle dabei spielen, das Verlangen nach Essen und das Hungergefühl zu steigern.
Egal, ob du für einen Bodybuilding-Wettkampf trainierst oder einfach deine körperliche Verfassung verbessern möchtest, das Essen ist entscheidend für das Wachstum. Dies kann entweder durch eine kalorienreiche Ernährung (eine sogenannte „Bulk“-Phase mit gezielter Gewichtszunahme) oder durch eine ausgewogene Ernährung zur Erhaltung (eine „Body Recomp“-Phase) erreicht werden. Der Gebrauch von Marihuana könnte dazu beitragen, deinen Appetit zu steigern und letztendlich dazu beitragen, dass deine Muskeln an Größe gewinnen.
Solltest du dich aber in einer Phase befinden, in der dir der Fettabbau wichtig ist, könnte sich das mit Cannabis als schwieriger gestalten.
Die Auswirkungen von Marihuana auf die sportliche Leistung sind noch nicht abschließend geklärt. Einige vertreten die Ansicht, dass die Hanfpflanze negative Effekte hervorrufen kann, indem sie Sportler angeblich träge macht, die Reaktionszeit verringert und Müdigkeit verursacht. Andererseits haben viele professionelle Sportligen Cannabis als leistungssteigerndes Medikament und somit als Doping eingestuft und es aus dem Wettkampfsport verbannt.
Obwohl Marihuana einem Bodybuilder offenbar nicht direkt dabei hilft, mehr Gewicht zu heben oder Muskelmasse aufzubauen, hat die Pflanze gezeigt, dass sie bei der Linderung von Muskelkrämpfen, Muskelschmerzen, Entzündungen und Muskelkater unterstützt. Darüber hinaus kann Marihuana dazu beitragen, das Einschlafen und Durchschlafen zu erleichtern. Die kombinierten therapeutischen Effekte fördern die Heilung und Erholung der Muskeln nach dem Training.
Da CBD nicht als Dopingmittel eingestuft ist, möchten wir dem Wirkstoff in diesem Artikel ebenfalls etwas Aufmerksamkeit schenken.
CBD, der nicht-psychoaktive Begleiter aus der Hanfpflanze, entfaltet seine Wirkung nicht direkt über die Cannabinoid-Rezeptoren. Stattdessen beeinflusst er indirekt den Stoffwechsel, das Immunsystem und verschiedene neuronale sowie hormonelle Signale. Obwohl Forscher noch den genauen Funktionsmechanismus erforschen, herrscht Einigkeit darüber, dass CBD die Wirkung von THC beeinflussen kann.
Die Anstrengungen beim Sport verursachen winzige Muskelfaserrisse, die Entzündungen auslösen. Dies ist zwar schmerzhaft, aber ein normaler Teil des Prozesses. Diese Entzündungen setzen freie Radikale frei, die wiederum zu dem bekannten Muskelkater führen. CBD wirkt antioxidativ und könnte somit die freien Radikale, die den Schmerz verursachen, möglicherweise hemmen. Das macht CBD nicht nur aus Gründen des Komforts interessant, sondern auch, weil es laut der WHO nicht süchtig macht und gut verträglich ist.
Durch die entzündungshemmende Wirkung von CBD könnte es dabei helfen, Muskelkater am nächsten Tag zu verhindern und somit zu einer schnelleren Erholung der Muskeln beitragen.
Schnelleres Abklingen des Muskelkaters ermöglicht eine raschere Rückkehr zum Training. Muskelschmerzen beeinträchtigen nicht nur die Bewegung, sondern auch die Ausführung von Übungen. Auch subtile Muskelverspannungen können, selbst wenn nicht spürbar, die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und letztendlich zu weniger effektiven Trainingsergebnissen führen.
In diesem Kontext setzen einige Sportler auf CBD-Produkte vor intensiven Trainingseinheiten, um den mit dem Training verbundenen Schmerzen entgegenzuwirken. Die gesteigerte Schmerztoleranz kann eine verbesserte Trainingsleistung und somit den Aufbau von Muskelmasse in kürzerer Zeit ermöglichen.
Vor Wettkämpfen oder anderen wichtigen Ereignissen kann Stress und Aufregung auftreten. Sowohl Stress als auch Schlafmangel beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit negativ. Aus diesem Grund setzen auch einige auf CBD, um Stress und Anspannung zu reduzieren und Spitzenleistungen zu erbringen. Denn auch CBD alleine kann eine entspannende Wirkung auf den Körper haben.
Nach einem Blick auf die potenziellen Vorteile für Bodybuilder, die Marihuana verwenden, wie gesteigerter Appetit, reduzierte Muskelkrämpfe und Schmerzlinderung, stellt sich die Frage: Sollten Bodybuilder tatsächlich auf Cannabis zurückgreifen?
Für viele Athleten ist es zu einem praktischen Werkzeug für die Muskelregeneration geworden, dank seiner entzündungshemmenden Wirkungen. Zudem kann es dazu beitragen, die Motivation hochzuhalten und regelmäßiges Training im Fitnessstudio zu fördern. Einige Forschungen legen nahe, dass regelmäßige Konsumenten von Cannabis tendenziell mehr trainieren als Nicht-Konsumenten, obwohl keine klaren Beweise für eine direkte Steigerung der sportlichen Leistung vorliegen.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist sich einig, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die positiven Auswirkungen von Cannabis auf Bodybuilder und professionelle Sportler zu verstehen.
Wenn du unsicher bist, ob Marihuana für dich geeignet ist, könnte ein Gespräch mit deinem Bodybuilding-Coach Klarheit bringen. Alternativ kannst du auch einen Cannabis-Arzt konsultieren, um mehr darüber zu erfahren, wie die Pflanze kurz- und langfristig deine Bodybuilding-Reise beeinflussen kann. Letztendlich bleibt die Entscheidung, Marihuana zu verwenden, eine persönliche Wahl mit individuellen Überlegungen und möglichen Vorteilen.
Grundsätzlich hat Cannabis keinen direkten positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit. Die Auswirkungen des Kiffens auf die Fitness sind aber komplex und hängen von verschiedenen Faktoren ab.
Einige geben an, dass Cannabis ihnen dabei hilft, sich zu entspannen und Schmerzen zu lindern, was besonders nach dem Training von Vorteil sein kann. Der schmerzlindernde Effekt könnte Menschen mit muskulären Beschwerden oder Entzündungen helfen.
Allerdings gibt es auch potenzielle Nachteile. THC, der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, kann die Koordination und Reaktionszeit beeinträchtigen, was in einigen Sportarten oder beim Training gefährlich sein kann. Zudem kann der Anstieg des Herzschlags durch Cannabis die körperliche Belastung während des Trainings erhöhen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkung von Cannabis von Person zu Person unterschiedlich ist. Einige fühlen sich möglicherweise positiv beeinflusst, während andere negative Effekte erleben. Letztendlich hängt es von den persönlichen Vorlieben, dem Fitnessziel, der Aktivität und dem Gesundheitszustand einer Person ab.
Cannabis beeinflusst die Muskeln auf verschiedene Weisen, hauptsächlich durch die Wirkung seiner Hauptbestandteile, insbesondere THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Hier sind einige der Effekte:
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass THC, der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, auch Auswirkungen auf die Koordination und Reaktionszeit haben kann, was gerade bei Aktivitäten, die Präzision erfordern, berücksichtigt werden sollte.
Außerdem sei zu erwähnen, dass die Forschung zu diesem Thema noch begrenzt ist, und die individuellen Reaktionen auf Cannabis stark variieren. Wenn du es in Erwägung ziehst, Cannabis zur Unterstützung der Muskelerholung zu verwenden, wäre es ratsam, dies in Absprache mit einem Arzt zu tun.
Mit Freunden einen Joint rauchen, bevor es zum Training geht? Grundsätzlich sollte man vor dem Gang ins Fitnessstudio lieber kein Gras rauchen. Das Verletzungsrisiko kann dadurch steigen – vor allem bei Cannabis-Neulingen, für die der Rausch ungewohnt ist. Auch bei Sportarten, die als gefährlich gelten oder eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit verlangen, sollte man im Zweifel lieber die Finger davon lassen. Das Unfallrisiko erhöht sich auch dadurch, dass man aufgrund des Cannabiskonsums risikobereiter ist.
Wenn du bekifft trainierst, hat das THC, der Hauptwirkstoff in Cannabis, verschiedene Auswirkungen auf deinen Körper. Erstmal erhöht sich dein Puls, weil THC die Blutgefäße erweitert. Das könnte bedeuten, dass du dich schneller ermüden könntest. Gleichzeitig kann Cannabis auch schmerzlindernd wirken, was bei manchen Menschen das Training angenehmer macht.
Allerdings kann es auch negative Effekte haben. THC beeinflusst die Koordination und Reaktionszeit, was gerade bei schweißtreibenden Übungen wie Gewichtheben gefährlich sein kann. Außerdem kann es den Fokus beeinträchtigen, was für bestimmte Sportarten nicht ideal ist.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Auswirkungen von Cannabis auf das Training von Person zu Person unterschiedlich sind. Im Zweifel sollte man vor dem Sport lieber nicht rauchen.
Ja, die Welt-Anti-Doping-Agentur untersagt den Gebrauch von Cannabis für Sportler. Dies basiert auf der Annahme, dass der Konsum zu risikoreichem Verhalten führen kann, was wiederum das Verletzungsrisiko erhöht. Obwohl grundsätzlich keine leistungssteigernden Effekte nachgewiesen werden konnten, hat man hingegen eine schmerzlindernde Wirkung von Cannabis festgestellt. Diese schmerzlindernde Eigenschaft könnte dazu beitragen, die körperlichen Grenzen der Sportler zu erweitern.