Hype oder Heilmittel: Was kann psychedelische Hautpflege wirklich?

Der Dermatologe Dr. med. Christian Drerup von doctorderma bringt Licht ins Dunkel und enthüllt in einem exklusiven Beitrag, was wirklich hinter dem Trend psychedelischer Hautpflege steckt.

In der sich ständig wandelnden Welt der Kosmetik und Hautpflege tauchen regelmäßig neue Trends und Inhaltsstoffe auf. Der neueste Hype aus den USA: psychoaktive Substanzen wie GABA oder ketaminverwandte Wirkstoffe in Hautpflegeprodukten.

Auch Bestandteile von Cannabispflanzen finden sich seit geraumer Zeit in einer Vielzahl von Körperpflegeprodukten – angefangen bei Gesichtscremes bis hin zu Shampoos und Lippenstiften. Doch was können psychoaktive Substanzen in Kosmetik und Hautpflege wirklich bewirken? Sind sie echte Gamechanger oder entpuppen sie sich als leere Versprechen?

Psychoaktive Substanzen in der Kosmetik-Welt: ein Überblick

Entspannend, beruhigend, verjüngend – die Kosmetikindustrie verwendet inzwischen diverse psychoaktive Substanzen in ihren Pflegeprodukten und verspricht damit Großes. Hier ein kleiner Überblick über angesagte Wirkstoffe.

Wirkstoffe aus der Cannabispflanze

Freiverkäufliche Cannabis-Kosmetik fällt nur vermeintlich in die Kategorie Pflegeprodukte mit psychoaktiven Substanzen. So kommt das psychoaktive THC (Tetrahydrocannabinol) zwar in der Cannabispflanze vor, die Verwendung von THC in freiverkäuflichen Kosmetikartikeln ist in Deutschland allerdings tabu, da es unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Die Kosmetikverordnung schreibt zudem vor, dass verwendete Wirkstoffe sicher sein müssen und keine therapeutische Wirkung entfalten dürfen.

CBD (Cannabidiol) ist eine chemische Verbindung, die ebenfalls in der Cannabispflanze vorkommt, jedoch nicht psychoaktiv wirkt. Es wird entweder synthetisch hergestellt oder durch Extraktion aus den Blüten und Blättern der Hanfpflanze gewonnen. Die Kosmetikindustrie schreibt CBD entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zu.

Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen und wird für seine potenzielle Wirkung bei trockener Haut geschätzt. Es wirkt nicht psychoaktiv.

GABA

GABA steht für Gamma-Aminobuttersäure und ist von Natur aus ein Neurotransmitter, den jeder Mensch in sich trägt. Diese chemischen Botenstoffe regulieren zahlreiche Funktionen im Gehirn und beeinflussen so unsere psychische Gesundheit. In Hautpflegeprodukten wird GABA vermeintlich aufgrund seiner beruhigenden Eigenschaften als Inhaltsstoff eingebunden. Das Versprechen der Kosmetikindustrie: GABA soll die Haut entspannen und beruhigen sowie Hautirritationen und Rötungen reduzieren.

Ketaminverwandte Wirkstoffe

Auch ketaminverwandte Wirkstoffe sind in Kosmetikprodukten zu finden. So preist ein US-Skincare-Hersteller zum Beispiel einen KETAmino Acid Complex an, der sich sich aus einer Vielzahl von nicht näher benannten Neuropeptiden und Aminosäuren zusammensetzt und Hautalterungsprozesse verlangsamen soll. Mit dem Narkosemittel oder der Droge Ketamin, dessen Wirkung durch die Blockade bestimmter Rezeptoren entsteht, hat dies allerdings nichts zu tun.

CBD – kann es die Haut nachweislich verbessern oder ist das alles nur „Angel Dusting“?

Um „Angel Dusting“ handelt es sich, wenn ein Produkt nur minimale Mengen eines Wirkstoffs enthält, die nicht ausreichen, um tatsächliche Effekte zu erzielen. Es ist im Grunde genommen eine Marketingstrategie, bei der ein Inhaltsstoff hinzugefügt wird, um das Produkt attraktiver erscheinen zu lassen, obwohl die Menge zu gering ist, um messbare Ergebnisse zu erzielen.

Kosmetikprodukte mit CBD sind aber wahrscheinlich mehr als bloßes „Angel Dusting“. Studien und die EU-geführte Cosing-Datenbank legen nahe, dass CBD-Produkte entzündungshemmende, antioxidative und talgreduzierende Eigenschaften aufweisen könnten. Insbesondere der Einfluss auf die Talgproduktion könnte bei der Bekämpfung von Akne von Vorteil sein.

Angesichts der entzündungshemmenden Eigenschaften sollten auch die Auswirkungen auf Hautentzündungen im Zusammenhang mit Schuppenflechte oder Neurodermitis genauer erforscht werden.

Folgendes ist allerdings wichtig zu betonen: Die Begriffe „entzündungshemmend“ und „antioxidativ“ sind breit gefasst und können viel, aber auch nichts bedeuten. Aufgrund der begrenzten Datenlage bleibt die Zuverlässigkeit dieser Wirkung vorerst ungeklärt.

Wissenschaftlicher Exkurs: So werden Stoffe von der Haut aufgenommen

Unsere Haut, besonders die äußere Schicht (Stratum Corneum), agiert als Schutzbarriere und lässt nur selektiv bestimmte Substanzen hindurch. Substanzen wie Wasser, die wasserliebend und polar sind, können die Haut beispielsweise nicht durchdringen.

Die Fähigkeit eines Stoffs, durch die Haut zu gelangen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Molekülgröße des Stoffs, seine Fettlöslichkeit, Polarität (polar/unpolar) und die Konzentration. Auch die Art der Zubereitung (Creme, Salbe, Lotion) und die Freisetzung des Wirkstoffs (Liberation) spielen eine Rolle bei der Durchdringung der äußeren Hautschicht.

Aufnahme von CBD und GABA über die Haut

CBD kann besser durch die Haut dringen als andere Substanzen – hauptsächlich aufgrund seiner Fettlöslichkeit. Es bleibt jedoch größtenteils im Stratum Corneum und geht laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nur in geringem Maße ins Blut über.

Für andere Substanzen wie GABA gestaltet sich die Aufnahme schwieriger. Obwohl GABA eine geringe Molekülgröße hat, ist es wenig fettlöslich, was es erschwert, in die Haut einzudringen. Durch die Verwendung geeigneter Trägerstoffe wie dem fettlöslichen Glycerin kann jedoch erreicht werden, dass die Wirkstoffe tiefer in die Haut eindringen oder in der obersten Hautschicht verbleiben.

Verbesserungen nach der Anwendung: Wie wirken GABA und andere psychoaktive Stoffe auf unsere Haut?

Für Inhaltsstoffe wie GABA gibt es grundsätzlich relevante Studien zur Wirksamkeit auf der Haut. So zeigte eine einzelne Untersuchung an 29 Frauen positive Effekte einer Hautpflege, die GABA und andere Neuropeptide enthielt, auf feine Falten im Gesicht.

Aufgrund der chemischen Eigenschaften von GABA und anderen Neuropeptiden aus dem KETAmino Acid Complex ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass größere Mengen durch die Haut gelangen. Selbst wenn einer dieser Stoffe im Blut nachweisbar wäre, ist anzunehmen, dass die Menge nicht signifikant ist. Auch bei regelmäßiger Anwendung sind keine „High-Effekte“ zu erwarten.

GABA und Ketamin in Hautpflegeprodukten: Potenzial und mögliche Nebenwirkungen

Die 
Nebenwirkungen sind gering und vergleichbar mit denen anderer Kosmetikprodukte. Hautirritationen und allergische Reaktionen können immer auftreten. Die genaue Wirkung dieser Stoffe auf die Haut bleibt allerdings unklar.

Selbst wenn eine Verbesserung der Hautqualität durch diese Cremes festgestellt wird, ist es höchstwahrscheinlich, dass dies auf die Trägerstoffe und deren Wirkstoffe, wie etwa Glycerin oder Polyglutaminsäure (PGA), zurückzuführen ist. Hier können wir also von einem klassischen Fall von „Angel Dusting“ sprechen.

Fazit: Psychedelische Hautpflege zwischen Hype und Realität

CBD zeigt vielversprechende entzündungshemmende Potenziale. Die Datenlage ist aktuell jedoch noch dünn. Bei Kosmetikprodukten, die GABA oder Ketamin enthalten, scheinen die möglichen Hautverbesserungen eher auf den Trägerstoffen als auf den psychoaktiven Substanzen zu basieren. Die Zukunft dieser Ansätze bleibt abzuwarten, während Forschung und Entwicklung in der psychedelischen Hautpflege weiter voranschreiten.

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