Apothekenpreise und Preis-Leistungsverhältnis der 50 meistverkauften Cannabissorten im Vergleich
Anlässlich der Teil-Legalisierung 2024 analysiert der Cannabis-Preisindex aktuelle Preisunterschiede zwischen den 50 meistverkauften medizinischen Marihuana-Sorten aus der Apotheke und zieht einen Vergleich zu Straßenpreisen und Mitgliedsbeiträgen in Social Clubs.
50 Cannabissorten zwischen 4,99 und 26,01 Euro pro Gramm in deutschen Apotheken
Seit dem 1. April 2024 ist das Gesetz zur Teil-Legalisierung von Cannabis in Kraft. Mit ihr wird unter anderem der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis, in privaten Räumen sogar bis zu 50 Gramm legal. Ebenfalls dürfen für den Eigengebrauch bis zu drei Cannabispflanzen angebaut werden, und auch sogenannte Cannabis Clubs werden durch das Gesetz zukünftig legal. Doch nicht nur für Freizeitkonsumenten bedeutet dies einen entspannteren und legalen Zugang. Patienten können in Deutschland zwar bereits seit 2017 mit einem entsprechenden Rezept legal medizinische Cannabisprodukte erwerben, mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes fallen diese Produkte jedoch nicht länger unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Es ist anzunehmen, dass diese Änderung ein starkes Signal an Hausärzte sendet und Bedenken bezüglich der Verschreibung abnehmen. Dies dürfte den Zugang somit auch für Patienten erleichtern. Allerdings wird es sich dabei bis auf wenige Ausnahmen auch weiterhin um Privatrezepte handeln, deren Kosten Patienten selbst tragen müssen.
Die Auswahl rezeptpflichtiger, medizinischer Cannabissorten in Deutschland ist groß. Um Patienten eine bessere Übersicht zu geben, wurden die 50 meistverkauften Sorten hinsichtlich ihres durchschnittlichen Preises verglichen.
Experten gehen von etwa 0,1 bis 0,3 Gramm Cannabis pro Joint aus. Bei 0,2 Gramm Marihuana bezahlen Patienten also derzeit in der Apotheke 1,97 Euro pro Joint.
Der THC-Gehalt liegt bei den verglichenen Sorten zwischen acht und 30 Prozent. Preis und THC-Gehalt sind dabei jedoch nicht merklich gekoppelt. Zu beachten ist bei der Wahl der Sorte, dass ein hoher THC-Gehalt nicht unbedingt mit einer besseren Wirkung einhergeht. Viel wichtiger ist für Patienten das entsprechende Anwendungsgebiet, beziehungsweise die gewünschte Wirkung. Alle Sorten lassen sich in die drei Kategorien Sativa, Indica und Hybride unterteilen. Als grobe Faustregel gilt:
Die meisten Sativa-Sorten erzeugen ein Hochgefühl und können unangenehme Gefühle und Ängste abschwächen. Die aktuell beliebteste Sorte in Deutschland ist dabei Bedrocan mit einem Grammpreis von 9,62 Euro und einem THC-Gehalt von 20 Prozent.
Bei den Indica-Sorten ist die Wirkung vor allem entspannend. Sie werden daher zum Beispiel gegen Schlafstörungen und bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Derzeit ist Blackbird Plain Indica mit einem Grammpreis von 4,99 Euro und 15 Prozent THC die beliebteste Indica-Sorte.
In anderen Ländern ist medizinisches Cannabis zum Teil bereits seit Jahrzehnten legal. Ein Vergleich zeigt die großen preislichen Unterschiede:
Mit durchschnittlich 9,87 Euro ist medizinisches Cannabis in Deutschland im internationalen Vergleich somit noch teuer. Es ist jedoch absehbar, dass die Preise auf dem deutschen Markt aufgrund von wachsendem Wettbewerb in Zukunft fallen werden.
Mit der Teil-Legalisierung wird ab dem ersten Juli 2024 auch der nicht-kommerzielle Anbau legal, was für Patienten eine legale Alternative zur Apotheke darstellt. Für Privat-Anbauer liegt der geschätzte Preis bei etwa 5 Euro pro Gramm, was umgerechnet einem Euro pro Joint entspricht. Allerdings sind maximal drei Pflanzen pro Person erlaubt. Zudem können die Erträge abhängig vom eigenen Gärtner-Geschick stark variieren. Die Angaben, mit wie viel Gramm man pro Pflanze rechnen kann, gehen auseinander. Laut dem Bundesministerium des Innern liegt der geschätzte Ertrag pro Pflanze zwischen 20-30 Gramm, während der Deutsche Hanfverband von 35 bis 50 Gramm im Indoor-Anbau und bis zu 100 Gramm im Outdoor-Anbau ausgeht.
Eine Alternative sind daher sogenannte Cannabis Social Clubs oder auch Anbauvereinigungen, wie sie im Cannabis Gesetz beschrieben werden. Diese dürfen ebenfalls ab Juli starten und Gras an ihre Mitglieder abgeben. Ersten Angaben zufolge wird sich die Preisspanne für den Mitgliedsbeitrag zwischen 60 Euro (z. B. in Krefeld) und 160 Euro (z. B. im Münchner Greeners Club) Jahresbeitrag plus sieben Euro pro Gramm bewegen. Rechnet man den durchschnittlichen Mitgliedsbeitrag mit ein, so landet man bei schätzungsweise acht Euro pro Gramm.
Nicht jeder Konsument wird im Zuge der Gesetzesänderung zum Selbstversorger oder Mitglied in einem Club. Insbesondere Gelegenheitsraucher werden vermutlich auch weiterhin ihr Gras von einem lokalen Dealer beziehen. Die Preise für ein Gramm Marihuana auf dem Schwarzmarkt oder bei örtlichen Händlern unterscheiden sich zwischen acht untersuchten deutschen Großstädten stark:
Medizinisches Marihuana aus der Apotheke wird mit 19 Prozent Mehrwertsteuer besteuert. Bei einem prognostizierten Umsatz von 16,8 Tonnen für das Jahr 2024 ist davon auszugehen, dass die legale Abgabe von Marihuana an rund 200.000 Patienten dem Staat aktuell jährlich rund 31,5 Millionen Euro einbringt.
Das Ampel-Modell beabsichtigt mit der Teil-Legalisierung allerdings keine Kommerzialisierung von Cannabisprodukten. Daher werden die Auswirkungen des Gesetzesbeschluss sich voraussichtlich weniger in Steuereinnahmen, sondern vor allem in Einsparungen bemerkbar machen. Das betrifft insbesondere Polizei- und Justizausgaben, wie der Ökonom Justus Haucap für 2023 für das Handelsblatt errechnet hat. Demnach sei in diesen Bereichen mit Einsparungen von bis zu 1,05 Milliarden Euro zu rechnen. Für zusätzliche Steuereinnahmen von vergleichsweise geringen 80 Millionen Euro könnten laut Haucap Angestellte in Cannabis-Clubs sorgen.
Ein weiterer Punkt sind Einsparungen für Apotheker. So schätzte die Bundesregierung im Kabinettsentwurf des Gesetzes, dass pro Verordnung im Schnitt fünf Minuten weniger Bearbeitungszeit notwendig seien, und damit jährlich bis zu über zwei Millionen Euro an Personalkosten eingespart werden könnten.
Für die Preisanalyse wurden in Eigenrecherche Verkaufszahlen sowie Preise von verschiedenen Apotheken untersucht. Das Ranking der Top 50 wurde anhand der verkaufsstärksten Sorten erstellt. Schwarzmarktpreise wurden anhand von Crowd-basierten Umfrage sowie in Anlehnung an den Jahresbericht 2021 des Drogenbeauftragten der Bundesregierung ermittelt.
Angaben zu erwarteten Steuereinnahmen und Kostenersparnissen:
Handelsblatt-Artikel (03.05.2023): https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/drogenpolitik-cannabis-legalisierung-koennte-staat-um-mehr-als-eine-milliarde-euro-pro-jahr-entlasten/29128334.html
Frankfurter Rundschau (05.05.2023):
https://www.fr.de/wirtschaft/cannabis-legalisierung-staat-verpasst-steuern-in-milliardenhoehe-lauterbach-ampel-92254727.html
Angaben zu Einsparungen für Apotheken:
Kabinettsentwurf „Entwurf eines Gesetzes zum kontrollierten Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften“ (09.10.2023): https://dserver.bundestag.de/btd/20/087/2008704.pdf
Daten zu Grammpreisen für die USA, Kanada und Israel:
https://www.cannabisbenchmarks.com/reports/
Angaben den Kosten für Mitglieder von Social Clubs in Deutschland:
Wirtschaftswoche-Artikel (02.04.2024): https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/cannabis-legalisierung-mitgliedsausweis-und-schichtplaene-so-funktionieren-die-cannabis-clubs-/29733674.html#:~:text=Die%20Mitgliedschaft%20erlaubt%20den%20Personen,rund%20sieben%20Euro%20pro%20Gramm
Preiskalkulation für Privat-Anbauer:
https://herbiesheadshop.com/de/blog/wieviel-kostet-der-eigene-cannabis-anbau
https://www.cannaconnection.de/blog/14135-wie-teuer-anbau-innenbereich
Angaben zum geschätzten Ernteertrag pro Hanf-Pflanze:
Bundesministerium des Innern: https://www.bmi.gv.at/magazinfiles/2006/07_08/files/indoorplantagen.pdf
T-Online-Artikel (04.04.2024): https://www.t-online.de/heim-garten/aktuelles/id_100348822/cannabis-selbst-anbauen-das-sollten-sie-beachten.html
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