Über 700 Cannabissorten gibt es weltweit – viele davon mit fantasievollen Namen wie Ghost Train Haze, Hindu Kush oder Strawberry Banana. Auch unter den medizinischen Cannabisblüten gibt es immerhin 150 Sorten, die aus streng kontrolliertem Anbau stammen. Seit 2017 können Ärzte in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen medizinisches Cannabis verschreiben. Die Kosten für das
Cannabis-Rezept übernehmen die Krankenkassen oder die Patienten selbst.
Unter all den medizinischen Cannabissorten, ihren Anwendungsgebieten und den Kosten dafür den Überblick zu behalten, kann eine wahre Herausforderung sein: Worin unterscheiden sie sich? Wie viel kosten die Cannabisblüten in der Apotheke? Und können Cannabis-Patienten selbst entscheiden, welche Cannabissorte sie verschrieben bekommen? Hier erfährst du alles, was du wissen musst.
Medizinische Cannabissorten: Wer bekommt in Deutschland Cannabis auf Rezept?
Der § 31 Abs. 6 SGB V nennt drei Voraussetzungen zur Verschreibung von medizinischem Cannabis. Demnach haben Patienten in Deutschland
Anspruch auf Cannabis als Medizin, wenn:
- Eine schwerwiegende Erkrankung besteht.
- Wenn die von Ärzten empfohlene medizinische Behandlung nicht verfügbar ist oder der behandelnde Arzt aus spezifischen Gründen – wie möglichen Nebenwirkungen oder dem Gesundheitszustand des Versicherten – von der Standardanwendung abweicht.
- Eine nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf eine spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf oder auf schwerwiegende Symptome besteht.
Wer darf Cannabis verschreiben?
Seit 2017 können Ärzte medizinisches Cannabis ohne Ausnahmegenehmigung verschreiben. Das gilt für alle in Deutschland niedergelassenen Ärzte mit Ausnahme von Zahn- und Tierärzten. In der Praxis ziehen Ärzte die Verschreibung von Cannabis allerdings oft noch nicht in Betracht, eventuell weil ihnen die Erfahrung mit dem Arzneimittel fehlt – oder sie Vorbehalte gegenüber Medizinalcannabis hegen. Der wachsende Bereich der Telemedizin kann Patienten unter anderem bei der
Verschreibung von Medizinalcannabis zur Seite stehen. Spezialisierte Telemedizin-Anbieter arbeiten mit Ärzten zusammen, die sich auf die Behandlung mit Cannabis spezialisiert haben.
Ärzte und Patienten führen nach Vermittlung über den Telemedizin-Anbieter ein Gespräch per Videoanruf und wägen gemeinsam zwischen möglichen Behandlungsoptionen ab. So haben auch Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Personen in ländlichen Regionen die Möglichkeit zum Zugang zu Medizinalcannabis. Entsprechende Anbieter sind nicht die erste Anlaufstelle für eine Diagnose, können aber Unterstützung auf dem Weg zu einer alternativen Behandlungsoption via Medizinalcannabis bieten.
Auf Medizinalcannabis spezialisiert sind in Deutschland unter anderem folgende Telemedizin-Unternehmen:
- Algea Care
- Kanna Medics
- nowomed
- Canify Clinics
Wo kann man ein Cannabis-Rezept einlösen?
Ob Kassenrezept oder Privatrezept – wenn du ein Cannabis-Rezept in den Händen hältst, stellt sich als nächstes die Frage: Wie bekommst du das medizinische Cannabis? In der Theorie gilt: Du kannst jedes Rezept ganz regulär in jeder Apotheke in Deutschland einlösen. In der Praxis zeigen sich immer wieder Unterschiede in Sachen Service und Verfügbarkeit. Ein großes Sortiment an cannabinoidbasierten Medikamenten und eine schnelle Lieferung bieten häufig vor allem
Cannabis-Online-Apotheken.
Für Selbstzahler: Was kosten medizinische Cannabisblüten in der Apotheke?
Die Apotheken in Deutschland bieten eine große Auswahl an rezeptpflichtigen, medizinischen Cannabissorten an. Laut dem Absolem Cannabis-Preisindex von 2022 sind 111 Cannabissorten in deutschen Apotheken verfügbar. Preislich liegen sie zwischen 7,99 und 14,33 Euro pro Gramm. Im Durchschnitt liegt der Preis für medizinisches Cannabis in Deutschland damit bei 11,90 Euro pro Gramm. Eine umfassende Preisübersicht der medizinischen Cannabissorten in deutschen Apotheken findest du in unserem
Cannabis-Preisindex 2022.
Achtung beim Privatrezept: Bei den Telemedizinern und spezialisieren Fachärzte-Portalen musst du auch die Kosten für den Besuch beim Arzt oder der Ärztin selbst bezahlen.
Für Patienten mit Kostenübernahme: Wie hoch sind die Kosten bei Preisübernahme?
Wenn deine Krankenkasse die Kosten einer medizinischen Cannabisbehandlung übernimmt, fallen für dich keine Kosten für das Cannabis an sich an. Bezahlen musst du nur die Zuzahlung nach
§ 31 Abs. 3 SGB V – umgangssprachlich Rezeptgebühr genannt. Diese wird bis auf Ausnahmen bei allen verschreibungspflichtigen Medikamenten für Erwachsene fällig. Der Name „Rezeptgebühr“ ist irreführend, da sie nicht pro Rezept, sondern pro Medikament gezahlt werden muss. Die Gebühr liegt bei 10 Prozent der Kosten des Arzneimittels, beträgt aber mindestens 5 Euro und maximal 10 Euro. Außerdem ist sie niemals höher als die Kosten des Arzneimittels selbst.
Im Einzelfall können Ausnahmen für die Rezeptgebühr gelten. So ist eine finanzielle Belastungsgrenze festgelegt, die bei zwei Prozent des Bruttoeinkommens liegt. Für chronisch Kranke liegt sie bei einem Prozent. Wurde die finanzielle Belastungsgrenze erreicht, kann die Krankenkasse eine entsprechende Bescheinigung ausstellen. Für das laufende Jahr müssen dann keine weiteren Zahlungen mehr geleistet werden. Nähere Informationen bekommst du bei deiner Krankenkasse oder der Apotheke deines Vertrauens.
Der Antrag: Wer bekommt eine Kostenerstattung für Medizinalcannabis?
Ganz egal, ob medizinische Cannabisblüten, cannabinoidbasierte Arzneimittel oder Cannabisextrakte verschrieben werden: Der Antrag auf
Kostenübernahme bei der Krankenkasse funktioniert immer nach demselben Prinzip.
Wird ein Antrag auf Kostenübernahme von der Krankenkasse abgelehnt oder gar nicht erst gestellt, können Patienten sich das medizinische Cannabis auf Privatrezept verschreiben lassen. In diesem Fall tragen Patienten die Kosten für die Behandlung mit medizinischen Cannabisblüten selbst.
Medizinische Cannabisblüten Kosten: So setzen sie sich zusammen
Cannabis-Preise – Apotheke 2023: Für medizinisches Cannabis aus Deutschland legt die Cannabisagentur fest, zu welchem Preis die Anbauer das Cannabis an die Apotheken abgeben dürfen. Der Abgabepreis liegt seit dem 01. Juli 2023 bei 5,80 Euro pro Gramm Cannabisblüten. Dazu kommen für die Patienten Aufschläge für die Verarbeitung der Blüten sowie die Marge der Apotheken. Da in Deutschland nur drei Unternehmen eine Zulassung zum Anbau von medizinischem Cannabis haben, wird der Großteil der medizinischen Cannabisblüten nach wie vor aus dem Ausland importiert. Allerdings ist medizinisches Cannabis aus dem Ausland deutlich teurer als das aus Deutschland.
Medizinische Cannabisblüten: Wirkung und Unterteilung
Die Cannabispflanze enthält mehr als 100 Cannabinoide und über 200
Terpene. Die Cannabinoide der Cannabis-Pflanze interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoidsystem (ECS), mit dem jede und jeder bereits auf die Welt kommt. Man geht davon aus, dass das ECS an der Regulation verschiedenster physiologischer Prozesse beteiligt ist – von der emotionalen Verarbeitung und der Schmerzkontrolle über Entzündungs- und Immunreaktionen bis hin zu Verdauung und Appetit.
THC und CBD spielen eine entscheidende Rolle für die medizinische Cannabisblüten-Wirkung
Die beiden wohl bekanntesten Cannabinoide sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Während THC für seine
psychoaktive Wirkung bekannt ist, hat CBD keinen berauschenden Effekt. Entsprechend sind CBD-Kosmetika mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent in Deutschland frei verkäuflich. Lebensmittel mit CBD sind dagegen nicht legal.
Sowohl der CBD- als auch der THC-Gehalt können zwischen den verschiedenen Cannabissorten stark variieren. Los geht es bei Cannabissorten mit weniger als 1 % THC wie zum Beispiel
CBD Auto Charlotte’s. Zu den THC-haltigsten Cannabissorten gehören
Crazy Runtz mit bis zu 33 % THC oder
Gelato Dream mit bis zu 35 % THC.
Achtung: Die regelmäßige Verwendung von Cannabis mit hohem THC-Gehalt über lange Zeiträume kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Psychose deutlich erhöhen. Dringend abzuraten ist von der Verwendung von Cannabis außerdem bei Personen unter 25 Jahren. Da die Entwicklung des Frontalhirns erst mit Mitte 20 abgeschlossen ist, kann Cannabis bei früherem Konsum die Entwicklung des Gehirns negativ beeinflussen.
Keine Risiken für die Gehirnentwicklung sind von reinen CBD-Extrakten bekannt. CBD hat keine psychoaktive Wirkung und ist laut einem Forschungsbericht der WHO „im Allgemeinen gut verträglich und weist ein gutes Sicherheitsprofil auf“.
Terpene sind als Hauptbestandteil ätherischer Öle zum Beispiel auch in Nadelbäumen, Minze oder Lavendel enthalten – aber eben auch in der Cannabispflanze. Anwendung finden Terpene unter anderem in der Aromatherapie, wo sie angstlindernd und beruhigend wirken können. Neben Cannabinoiden und Terpenen enthält die Cannabispflanze noch viele weitere Pflanzenstoffe, wie zum Beispiel Flavonoide und Terpenoide. Wissenschaftlich nicht bewiesen ist die Theorie des sogenannten Entourage-Effekts. Sie besagt, dass Terpene und Cannabinoide sich in ihrer Wirkung in einem komplexen Zusammenspiel gegenseitig beeinflussen. Halte mit deinem behandelnden Arzt oder deine behandelnden Ärztin Rücksprache, ob eine Cannabistherapie für dich in Frage kommt – und falls ja, mit welchem Cannabinoidprofil.
Medizinische Cannabisblüten-Sorten: Welche sind am besten?
Bei der Auswahl der medizinischen Cannabissorte sind vor allem die enthaltenen Cannabinoide entscheidend. Ablesen lassen sich diese im Chemovar beziehungsweise im Chemotyp einer Pflanze. Zur Wirkung von Cannabissorten bei bestimmten Erkrankungen oder Symptomen lassen sich allerdings höchstens Empfehlungen abgeben. Dafür hängt die
Wirkung von Cannabis von zu vielen individuellen Faktoren ab. Trotzdem können Erfahrungsberichte anderer Anwender Anhaltspunkte für die Wirkung einer Cannabissorte liefern. Auf unserer Seite Cannabis Therapie findest du Cannabissorten, die für eine Behandlung häufiger Erkrankungen und Symptomen in Frage kommen könnten.
Medizinische Cannabisblüten-Anwendung – wie funktioniert das eigentlich?
Hartnäckig hält sich der Irrglaube, Cannabis lasse sich nur anwenden, indem man es im Joint raucht. Es gibt aber zum Beispiel auch die Möglichkeit, Cannabisblüten mithilfe eines Vaporizers zu verdampfen. Laut ersten Untersuchungen scheint die Schadstoffentwicklung dabei minimal zu sein. Mittels eines Vaporizers benötigen Patienten außerdem weniger Cannabisblüten, um denselben Gehalt an Cannabinoiden im Blut zu erreichen. Damit verursacht das Vaporisieren von Cannabisblüten vermutlich nicht nur weniger Schadstoffe, sondern spart auch Blüten – für selbstzahlende Patienten bares Geld.
Patienten, die Cannabisblüten weder rauchen noch vaporisieren möchten, können von der Cannabis-Wirkung profitieren, indem sie diese im Tee oder als Edible zubereiten. In der Apotheke werden die medizinischen Cannabisblüten entweder zerkleinert (als Granulat) oder als ganze Blüten (Cannabis Flos) ausgegeben. Welche Menge von welcher Blüte zu welcher Anwendung verschrieben wird, muss der Arzt oder die Ärztin vorher genau auf dem Cannabis-Rezept vermerken.
Wer keine medizinischen Cannabisblüten verwenden möchte, findet für die Cannabistherapie in der Apotheke auch andere Darreichungsformen: etwa als Cannabis-Extrakt, -Kapsel oder -Spray für die orale Anwendung.
Welche Alternativen gibt es zu Cannabisblüten?
Wenn Ärzte in Deutschland Medizinalcannabis verschreiben, haben sie neben Cannabisblüten auch die Wahl zwischen cannabinoidbasierten Fertig- oder Rezepturarzneimitteln. Alle drei Arten von Medizinalcannabis bekommt du gegen Vorlage eines entsprechenden Cannabis-Rezepts in der (Cannabis)-Apotheke deines Vertrauens.
- Cannabis als Fertigarzneimittel – Zum Beispiel: Nabilon, ein synthetisch hergestelltes Cannabinoid, Verschreibung unter anderem bei Übelkeit und Erbrechen. Außerdem: Nabiximols, ein Mundspray mit Pflanzenextraktmischung, zugelassen für die Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Spastik bei Multipler Sklerose
- Cannabis als Rezepturarzneimittel – Zum Beispiel Dronabinol: teilsynthetisches THC, das in der Regel als ölige Lösung verschrieben wird – in Deutschland nur als Rezeptur-Arzneimittel erhältlich. Die Lösung wird also direkt in der Apotheke zubereitet.
- Cannabisblüten – Die Cannabisblüten müssen erhitzt werden, um die Wirkung freizusetzen. Das geschieht z. B. durch Verdampfen der Blüten oder die Herstellung eines Cannabis-Tees.
Cannabisblüten: Wann könnten medizinische Cannabissorten die richtige Wahl sein?
Werden Cannabisblüten erhitzt und ihr Dampf inhaliert, setzt eine potenzielle Wirkung nach ein bis zwei Minuten ein. Die Inhalation kann also gerade dann gefragt sein, wenn ein schneller Wirkeintritt gewünscht ist – zum Beispiel bei Migräne oder anderen Kopfschmerzen. Die orale Einnahme eines cannabinoidbasierten Arzneimittels setzt im Vergleich später ein, hält aber bis zu acht Stunden an. Damit könnte sich die orale Einnahme zum Beispiel eignen, wenn du es bei chronischen Schmerzen verwendest oder unter Durchschlafstörungen leidest.
Medizinische Cannabisblüten FAQ – die häufigsten Fragen und Antworten
Wie viel kostet ein Gramm medizinisches Cannabis?
11,90 Euro kostet ein Gramm medizinische Cannabisblüten in den Apotheken im Durchschnitt (Stand: 2023). Die Preise können stark variieren – je nach chemischem Profil, Qualität und Hersteller. Hier geht es zu unserem großen
Preisindex 2022.
Wer zahlt medizinisches Cannabis?
Eine Behandlung mit medizinischem Cannabis zahlen entweder die Krankenkassen oder die Patienten selbst. In jedem Fall muss eine ärztliche Verordnung für die Therapie mit Medizinalcannabis vorliegen.
Welche Krankenkasse übernimmt die Kosten für Cannabis?
Sind alle Voraussetzungen nach
§ 31 Abs. 6 SGB V erfüllt, muss die Krankenkasse die Kosten für Medizinalcannabis per Gesetz übernehmen. Sie kann die Kostenübernahme dann nur verweigern, wenn ein begründeter Einzelfall vorliegt. Bei einer Ablehnung können Patienten Widerspruch bei der Krankenkasse einreichen.
Was kostet Cannabis auf Privatrezept?
Wird ein Antrag auf Kostenübernahme von Medizinalcannabis von der Krankenkasse abgelehnt oder gar nicht erst gestellt, können Patienten sich ein Privatrezept für medizinisches Cannabis ausstellen lassen und die Kosten selbst übernehmen. 11,90 Euro kosten ein Gramm Cannabisblüten in der Apotheke im Durchschnitt (Stand 2023). Unter Umständen kommen Kosten für den Arztbesuch hinzu.
Welche Cannabissorten gibt es in den deutschen Apotheken?
Mehr als 150 rezeptpflichtige medizinische Cannabissorten gibt es gegen Rezept in deutschen Apotheken. Im Gegensatz zu Produkten vom Schwarzmarkt erhalten Patienten mit medizinischem Cannabis sichere medizinische Produkte, die unter strengsten Kontrollen angebaut wurden. Auf den Webseiten der Apotheken können Patienten das genaue Cannabinoid- und Terpenprofil der Pflanze einsehen. Außerdem kannst du dir sicher sein, dass zum Beispiel keine synthetischen Verunreinigungen oder Beimischungen enthalten sind.
Welche Arten von medizinischem Cannabis gibt es?
Ärzte in Deutschland können Cannabisblüten, cannabinoidbasierte Fertigarzneimittel oder cannabinoidbasierte Rezepturarzneimittel verschreiben. Die drei Darreichungsformen unterscheiden sich in Sachen Wirkeintritt, Wirkdauer und Preis.
Welches ist das beste medizinische Cannabis auf dem Markt?
Alle medizinischen Cannabisprodukte, die du in deutschen Apotheken erhältst, unterliegen strengen Kontrollen. Wenn du ein Cannabis-Rezept in der Apotheke einlöst, hältst du also immer ein Medizinprodukt in den Händen, das höchsten Qualitätsansprüchen genügt. Welche Darreichungsform und welches Cannabinoidprofil bei einer Cannabistherapie am besten geeignet sind, lässt sich wegen der großen Vielfalt der Cannabispflanze unmöglich pauschal beantworten. „Das beste medizinische Cannabis“ gibt es also nicht.
Unter einer Reihe an hochqualitativen Produkten ist es die gemeinsame Aufgabe von Ärzten und Patienten, für jeden individuellen Fall den besten Behandlungsplan mit einem passenden Cannabismedikament zu finden.
Cannabis-Sorten: Woher kommt das medizinische Cannabis?
Das medizinische Cannabis in deutschen Apotheken stammt sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. Für die Kontrolle des in Deutschland angebauten Medizinalcannabis ist die Cannabisagentur des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zuständig. Sie überwacht den kontrollierten Anbau, die Ernte, die Verarbeitung, die Qualitätsprüfung, die Lagerung, die Verpackung und die Abgabe an Apotheken der medizinischen Cannabisblüten in Deutschland. Nicht zuständig ist die medizinische Cannabisagentur für die Importe von Medizinalcannabis. Hier übernimmt die Bundesopiumstelle: Sie erteilt ausländischen Unternehmen die erforderlichen Erlaubnisse und Genehmigungen zur Einfuhr des medizinischen Cannabis.
Medizinische Cannabisblüten Autofahren: Darf ich als Cannabispatient ein KFZ führen?
Es gilt: Solange eine berauschende Substanz im Blut nachgewiesen werden kann, ist das Führen eines Fahrzeugs verboten. Allerdings macht der Gesetzgeber mit dem sogenannten Medikamentenprivileg nach
§ 24a Absatz 2 StVG eine Ausnahme. Damit die Ausnahme greift, müssen zwei Voraussetzungen gelten:
- Für die berauschende Substanz muss eine Verordnung als Arzneimittel vorliegen.
- Die Fahrer müssen vor jeder Fahrt genau abwägen, ob sie das Fahrzeug sicher führen können.
Wie kann ich nachweisen, dass ich Cannabis-Patient bin?
Ein offizielles Dokument, das dich als Cannabispatient ausweist, gibt es nach derzeitigem Stand nicht. Obwohl es sich um ein inoffizielles Papier handelt, hat sich ein sogenannter
Cannabisausweis in Polizeikontrollen aber als vertrauensstiftend und entsprechend hilfreich erwiesen.
Was sind die beliebtesten Cannabissorten in Deutschland?
Da der Handel mit medizinischem Cannabis in Deutschland stark reguliert ist, gibt es keine offiziellen Statistiken darüber, welche Sorten am beliebtesten sind. Die Auswahl der verfügbaren Sorten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Verfügbarkeit bei den Herstellern und Lieferanten oder den Empfehlungen des behandelnden Arztes.
Allerdings gibt es einige Sorten, die in der medizinischen Anwendung besonders häufig verschrieben werden. Hierzu zählen zum Beispiel Bedrocan, Bediol, Bedrobinol, Bedica und Pedanios. Diese Sorten haben verschiedene THC- und CBD-Gehalte und werden je nach Indikation des Patienten verschrieben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wahl der richtigen Sorte für jeden Patienten individuell erfolgen sollte und von verschiedenen Faktoren wie der Art und Schwere der Erkrankung, den Symptomen und der persönlichen
Toleranz abhängt.