Viele Erwachsene mit ADHS sagen, dass Cannabis ihnen hilft, sich im Alltag besser zurechtzufinden, weil es sie konzentrierter und ruhiger macht. Aber ist es in diesem Fall wirklich eine gute Idee, Weed als Behandlung zu verwenden? Und bekommt man als ADHS-Patient eigentlich Cannabis auf Rezept?
Um es kurz zu machen: Cannabis kann bei ADHS helfen. Es gibt einige Hinweise darauf, dass Cannabis bei bestimmten Patienten eine Linderung der ADHS-Symptome wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität bewirken kann. Das liegt an den Cannabinoiden, wie THC und CBD, die im Cannabis enthalten sind und unterschiedliche Wirkungen auf den Körper und das Gehirn haben.
THC ist der Hauptwirkstoff in Cannabis, der für die psychoaktiven Effekte verantwortlich ist und die typischen High-Gefühle hervorruft. Es interagiert mit den Cannabinoidrezeptoren im Gehirn und kann eine Vielzahl von Wirkungen haben, darunter Entspannung, Euphorie, gesteigerte Sinneswahrnehmung, Verzerrung der Zeitwahrnehmung und Appetitanregung. Diese Wirkungen können sowohl positive als auch negative Effekte auf Menschen mit ADHS haben. Einige Menschen mit ADHS berichten, dass THC ihre Symptome vorübergehend lindert, indem es die Aufmerksamkeit verbessert und sie ruhiger macht. CBD hingegen ist nicht psychoaktiv. Es wirkt also nicht auf die gleiche Weise wie THC. Es interagiert mit verschiedenen Rezeptoren im Gehirn und hat eine beruhigende Wirkung, indem es die Aktivität des Nervensystems moduliert. CBD wird oft für seine potenziellen entzündungshemmenden, angstlösenden und antipsychotischen Eigenschaften gelobt. Einige Menschen mit ADHS berichten, dass CBD ihnen hilft, ihre Symptome zu lindern, indem es Angst reduziert, die Stimmung stabilisiert und die Konzentration verbessert. Cannabis könnte also für einige ADHS-Patienten eine wirksame Option sein, vor allem wenn herkömmliche Medikamente nicht ausreichen oder unerwünschte Nebenwirkungen haben. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkungen von THC und CBD auf Menschen mit ADHS stark variieren können. Eine Behandlung sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
ADHS-Patienten können sich in Deutschland medizinisches Cannabis verschreiben lassen – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Mit dem Inkrafttreten des Medizinal-Cannabisgesetzes im April 2024 wurde einiges vereinfacht. Eine der größten Änderungen: Cannabis wurde aus dem Betäubungsmittelgesetz gestrichen, was den ganzen Verschreibungsprozess unkomplizierter macht. Ärzte können jetzt Cannabis mit einem normalen Rezept verschreiben, ohne die zusätzlichen Hürden eines Betäubungsmittelrezepts, was es vergleichbar mit der Verschreibung von gängigen Medikamenten wie Ibuprofen macht.
Cannabis bei ADHS kann von einem Facharzt verschrieben werden, in der Regel von einem Psychiater, Neurologen oder einem Hausarzt mit entsprechender Erfahrung in der Behandlung mit medizinischem Cannabis. Voraussetzung ist, dass herkömmliche Therapien nicht ausreichend wirken oder zu starke Nebenwirkungen haben. Cannabis wird also nicht als First-Line-Therapie eingesetzt, sondern kommt nur in Frage, wenn herkömmliche Medikamente versagen. Ob eine Cannabistherapie sinnvoll ist, entscheidet der Arzt individuell für jeden Patienten, abhängig von den bisherigen Therapieerfahrungen und dem Krankheitsverlauf.
In Bezug auf die Finanzierung können Patienten, denen Gras ärztlich verschrieben wurde, einen Antrag auf Kostenübernahme bei ihrer Krankenkasse stellen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Krankenkassen die Übernahme ablehnen. Für private Krankenversicherungen gelten die Regelungen des jeweiligen Tarifs.
Die Forschungslage zur Wirkung von Cannabis bei ADHS ist derzeit noch recht begrenzt und die vorhandenen Studien bieten leider noch kein eindeutiges Bild. Es ist dringend notwendig, weitere Forschung durchzuführen, um festzustellen, ob Weed für Erwachsene mit ADHS von Vorteil sein kann. Im Folgenden geben wir eine kleine Übersicht über den aktuellen Stand der Forschung.
Verschiedene Sorten von Cannabis können unterschiedliche Wirkungen hervorrufen. Neben dem Gehalt verschiedener Cannabinoide wie THC und CBD spielen auch Gehalt und Profil der Terpene eine entscheidende Rolle. Bei der Behandlung von ADHS mit Cannabis ist es wichtig zu beachten, dass jeder Mensch individuell auf verschiedene Cannabissorten reagiert. Es gibt keine spezifische Sorte, die für alle ADHS-Patienten gleichermaßen geeignet ist. Einige Patienten berichten jedoch, dass Sativa-dominante Sorten, die einen höheren THC-Gehalt aufweisen, ihnen dabei geholfen haben, sich besser zu konzentrieren und ihre Symptome zu lindern. Häufig wird Bedrocan für die Behandlung von ADHS empfohlen. Dieses Cannabisprodukt wird vom gleichnamigen kanadischen Hersteller für Medizinalcannabis angeboten und basiert auf der beliebten Sorte Jack Herer, die reich an dem Terpen Terpinolen ist. Ein weiterer von Bedrocan angebotener Strain, der häufig empfohlen wird, ist Bedica, der aus der Sorte White Widow stammt. Andere Menschen mit ADHS bevorzugen Sativa-Sorten mit einem höheren CBD-Gehalt, da CBD als beruhigend und angstlösend gilt und möglicherweise helfen kann, Hyperaktivität und Impulsivität zu reduzieren, ohne die Aufmerksamkeit zu beeinträchtigen. Letztendlich ist es ratsam, verschiedene Sorten auszuprobieren und diejenige zu finden, die am besten zu den individuellen Bedürfnissen und Symptomen passt. Es ist auch wichtig, die Behandlung mit einem Arzt zu besprechen, um eine sichere und wirksame Anwendung zu gewährleisten.
Die potenziellen Gefahren des Einsatzes von Cannabis – insbesondere des Cannabinoids THC – bleiben nicht zu unterschätzen:
Auf unserem Blog findest du alles weitere zu den Nebenwirkungen von Weed.
Die letzte Stellungnahme des ADHS Deutschland e. V. stammt aus dem Jahr 2017. Der Selbsthilfeverein sieht die Voraussetzungen für eine Behandlung von ADHS mit Cannabis darin eindeutig nicht erfüllt. Der ADHS Deutschland e. V. verweist auf Methylphenidat als Wirkstoff zur wirksamen Standardbehandlung. Gleichzeitig bemängelte er, dass die Nebenwirkungen des Cannabis auf die kognitive Leistungsfähigkeit in keinem angemessenen Verhältnis zu den bisher wenig erforschten Wirkungen bei ADHS stünden. Gleichzeitig räumt der Selbsthilfeverein ein, ADHS-Patienten bei ihrer Suche nach einer möglichen Linderung grundsätzlich nicht hindern zu wollen.
Speziell bei ADHS ist häufig von einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Substanzmissbrauch die Rede. Eine mögliche Erklärung liefert die Selbstmedikations-Theorie. So gaben in Befragungen Personen mit ADHS eher an, Substanzen zu verwenden, um ihre Stimmung und ihren Schlaf zu verbessern, während Personen ohne ADHS nach eigenen Angaben eher auf den Rausch abzielten. Eine eindeutige Antwort auf die Hintergründe des häufigeren Substanzmissbrauchs bei ADHS gibt es nach heutigem Stand nicht. In jedem Fall sollte eine potenzielle Cannabis-Therapie bei ADHS nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin durchgeführt und entsprechend betreut werden. Auf keinen Fall sollte Cannabis bei ADHS auf eigene Faust eingesetzt oder gar bestehende Behandlungen, etwa mit Methylphenidat, ohne ärztliche Absprache abgesetzt werden.
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurologische Entwicklungsstörung und wird oft mit Kindern und Jugendlichen verbunden. Doch was viele nicht wissen: Auch Erwachsene betrifft ADHS. ADHS im Erwachsenenalter wird jedoch oft übersehen oder falsch interpretiert. Das liegt zum Teil daran, dass die Symptome bei Erwachsenen subtiler sein können als bei Kindern. Viele Erwachsene haben zudem gelernt, ihre Symptome zu kompensieren und können daher gut funktionieren – oft aber auf Kosten von enormem mentalen Aufwand und Stress. Dies kann zu einem ständigen Gefühl der Überforderung führen und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Experten zufolge haben etwa 3 Prozent aller Erwachsenen ADHS – das entspräche allein in Deutschland mehr als zwei Millionen Menschen.
Während bei Kindern Hyperaktivität und Impulsivität oft im Vordergrund stehen, äußert sich ADHS bei Erwachsenen häufiger durch innere Unruhe, verminderte Konzentrationsfähigkeit, Impulsivität, Unorganisiertheit und Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Aufgaben. Zudem kann sich ADHS bei erwachsenen Frauen und Männern in unterschiedlichen Symptomen manifestieren, was oft zu einer verzögerten oder fehlenden Diagnose führt.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen mit ADHS die gleiche Symptomatik aufweisen, und dass die Intensität und Ausprägung der Symptome von Person zu Person variieren können. Wenn du denkst, dass du ADHS haben könntest, ist es ratsam, einen Arzt für eine gründliche Evaluation und Diagnose aufzusuchen.
ADHS ist nicht automatisch behandlungsbedürftig. Das Wissen um die Krankheit und ihren Einfluss auf den Alltag können bereits positive Veränderungen hervorrufen und zu mehr Lebensqualität führen. Sollte mehr Unterstützung vom Patienten gewünscht werden, kann die Standardtherapie für ADHS bei Erwachsenen eine Kombination aus Medikamenten, Psychoedukation und Verhaltenstherapie sein. Medikamente wie Stimulanzien und nicht-stimulierende Medikamente werden häufig verschrieben, während Psychoedukation den Patienten hilft, ihre Erkrankung zu verstehen. Verhaltenstherapie und Selbstmanagementstrategien wie Zeitplanung und Stressbewältigung sind ebenfalls wichtige Bestandteile. Unter Umständen schlagen die in der Standardtherapie verwendeten Medikamente nicht wie gewünscht an oder führen zu Nebenwirkungen. Infolgedessen wächst das Interesse an der Erforschung von alternativen Behandlungsformen, wie der Cannabinoid-Therapie.
Einige Studien haben gezeigt, dass CBD eine beruhigende Wirkung auf das Gehirn haben und Angstzustände reduzieren kann, was für Menschen mit ADHS von Nutzen sein könnte, da Angst oft mit dieser Störung einhergeht.
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