Die Legalisierung von Cannabis in verschiedenen Teilen der Welt hat in den letzten Jahren zu leidenschaftlichen Diskussionen geführt. Doch jenseits der oft diskutierten positiven Aspekte gibt es auch Schattenseiten, die nicht unbeachtet bleiben sollten. Dazu zählt die mögliche Verbindung zwischen Cannabiskonsum und psychischen Erkrankungen. Ein Thema im Fokus der Wissenschaft ist die Cannabis-Psychose. Die große Frage dabei: Kann Cannabis eine Psychose verursachen oder ist das Rauschmittel dabei nur ein Faktor von vielen?
Kiffen und Cannabis-Produkte gehören für immer mehr Menschen zum Alltag dazu. Oft werden sie als vermeintlich harmlose Alternative zu Alkohol betrachtet. Trotzdem haben bereits zahlreiche Wissenschaftler aufgezeigt, dass regelmäßiger Cannabisgebrauch, insbesondere bei starken Sorten, das Risiko einer Psychose signifikant erhöhen kann. Besonders gefährdet sind nach aktuellen Erkenntnissen Konsumenten, die bereits früh mit dem Kiffen beginnen.
Die Forschung beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit der Verbindung zwischen Cannabiskonsum und dem Auftreten von Psychosen. Die entscheidende Frage bleibt aber bis heute offen: Trägt Cannabis zur Förderung oder sogar Verursachung von Psychosen bei?
Studienergebnisse belegen: Cannabiskonsumenten erkranken im Vergleich zu Menschen, die nicht kiffen häufiger und durchschnittlich 2,7 Jahre früher an einer Psychose.
Besonders relevant wird dies, wenn:
Eine Fallkontrollstudie zeigt: Menschen, die täglich hochpotentes Cannabis (THC-Gehalt von 10 Prozent oder mehr) rauchen, sollen sogar ein fast 5-fach höheres Risiko haben, als solche, die noch nie einen Joint geraucht haben. Für Gelegenheitskonsumenten sind die Ergebnisse jedoch nicht eindeutig: Einige Studien weisen auf ein 1,4- bis 2-fach erhöhtes Risiko hin, während andere keinen klaren Zusammenhang feststellen können.
Es mehren sich Hinweise darauf, dass Teenager, die regelmäßig viele Joints rauchen, ein erhöhtes Risiko haben, später psychisch zu erkranken. Eine wachsende Anzahl von Studien legt diese Vermutung nahe. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) hat deshalb bereits vor der Legalisierung von Cannabis gewarnt, unter Berufung auf die CaPRis-Studie (Cannabis – Potenzial und Risiko).
In diesem Auftrag haben Forscher der Universitäten in München und Heidelberg mehr als 2.000 Untersuchungen im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums ausgewertet. Eine Beobachtung zeigt sich dabei: Intensiver Cannabiskonsum über einen längeren Zeitraum kann besonders für junge Menschen psychische Risiken bergen. Studien bestätigen, dass ihr Gehirn in der Regel erst ab Mitte 20 vollständig entwickelt ist. Bis dahin kann der Konsum von Haschisch und Marihuana die Bildung von Synapsen maßgeblich beeinflussen.
Besonders gefährdet sind laut aktuellen Erkenntnissen Personen, die bereits in ihrer frühen Jugend mit dem Kiffen beginnen. Eine deutsche Studie zu den Anfängen der psychopathologischen Entwicklung zeigt, dass über 30 Prozent der Teilnehmenden, die im Alter zwischen 14 und 24 Jahren erstmals regelmäßig Cannabis konsumierten, nach 3,5 Jahren psychotische Symptome aufwiesen.
Neuere Studien zeigen aber auch, dass nicht alle, die als Teenager kiffen, später psychiatrische Hilfe benötigen. Es deutet sich an: Cannabis scheint, wenn es zu Psychosen kommt, nicht der alleinige Auslöser zu sein. Viel mehr wird das Auftreten dieser Symptome durch verschiedene Faktoren beeinflusst.
Eine Psychose ist eine ernsthafte psychische Störung, bei der die betroffene Person den Kontakt zur Realität verliert. Das kann sich auf verschiedene Weisen äußern. Halluzinationen – also das Wahrnehmen von Dingen, die für andere nicht existieren – oder Wahnvorstellungen – also feste Überzeugungen, die nicht der Realität entsprechen – können zu den Krankheitsbildern gehören. Menschen mit einer Psychose können auch Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken zu ordnen und logisch zu denken. Es ist wichtig zu betonen, dass eine Psychose eine medizinische Erkrankung ist und nicht einfach eine persönliche Eigenart oder Schwäche.
Generell gibt es aus medizinischer Perspektive drei Hauptkategorien von Psychosen:
Zu den organischen Psychosen zählen beispielsweise psychotische Störungen, die aufgrund von organischen Erkrankungen wie Demenz oder Gehirntumoren entstehen. Nichtorganische Psychosen umfassen Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolare Störungen. Substanzinduzierte Psychosen, wie die durch Cannabis verursachte Psychose, entstehen eindeutig durch den Konsum entsprechender psychotroper Substanzen. Neben Cannabis können auch übermäßiger Alkohol-, Amphetamin- oder Kokainkonsum für das Auftreten einer substanzinduzierten Psychose verantwortlich sein. Diese können heilbar oder unheilbar sein.
Der Gebrauch von Cannabis kann vorübergehende psychotische Störungen oder wahnhafte Schübe auslösen, was als induzierte psychotische Störung bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um eine psychotische Störung, die bei Personen ohne bekannte psychiatrische Vorerkrankungen durch Cannabis, andere illegale Substanzen oder sogar durch Arzneimittel verursacht wird.
Die Symptome können einem schlechten Trip ähneln. Wenn sie nach dem Rausch schnell wieder abklingen, könnten sie als solche eingestuft werden. Denn selbst bei gesunden Menschen kann THC psychoseähnliche Phänomene auslösen.
Wenn es häufig zu einer gestörten Realitätswahrnehmung beim Kiffen kommt, ist besondere Vorsicht geboten. Denn dann besteht möglicherweise ein erhöhtes Psychoserisiko, sprich eine Psychose durch Cannabiskonsum zu entwickeln.
Es besteht jedoch auch die Gefahr, dass die Symptome anhalten und sich zu einer behandlungsbedürftigen psychotischen Störung entwickeln. Dabei kann es sein, dass erste Symptome bereits vor dem Rauchen von Gras vorhanden waren, diese jedoch nicht besonders aufgefallen sind.
Um sicherzugehen, sollte man bei den ersten Anzeichen einer Psychose sofort den Cannabis-Konsum einstellen und ärztlichen Rat einholen.
Nach dem Ausbruch einer Psychose kann der Konsum von Cannabis verschiedene Auswirkungen haben:
Falls der Betroffene aufhört Weed zu konsumieren: Es kommt häufig zu einer Verbesserung der positiven Symptome und der Organisationsfähigkeit. Auch die Stimmung stabilisiert sich.
Nicht jede Cannabissorte ist gleich – die Wirkung der Droge hängt von der Zusammensetzung ihrer Cannabinoide ab. Für den Rausch beim Kiffen ist hauptsächlich die psychoaktive Substanz THC verantwortlich. Als zweiter Hauptwirkstoff wird Cannabidiol (CBD) genannt, dem eine entspannende bis angstlösende Wirkung zugeschrieben wird. Interessanterweise soll CBD sogar die Wirkung von THC abschwächen. Im Bereich des Freizeitkonsums enthalten viele modern gezüchtete Cannabissorten jedoch nur noch geringe Mengen CBD.
Im Gegensatz dazu haben gezielte Züchtungen in einigen europäischen und amerikanischen Ländern zu einem drastischen Anstieg der THC-Konzentration in Cannabispflanzen geführt: Während diese früher etwa drei Prozent betrug, liegt sie heute laut dem europäischen Drogenbericht von 2021 bei 20-28 Prozent.
Dieser Trend wird auch durch eine britische Studie bestätigt, die den THC-Gehalt von polizeilich beschlagnahmtem Cannabis untersucht hat. Die Daten stammen aus 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie aus Norwegen und der Türkei. Laut dieser Studie ist der THC-Gehalt bei Haschisch sogar höher als bei Marihuana. Die Forscher warnen davor, dass Konsumenten ihr Konsumverhalten nicht an das potentere Cannabis angepasst haben. Statt die Menge zu reduzieren, konsumieren sie weiterhin ähnliche Mengen wie zuvor, obwohl der THC-Gehalt gestiegen ist – und damit auch die damit verbundenen Risiken.
Eine Studie, basierend auf Daten aus elf europäischen Ländern und Brasilien, zeigt: In Regionen, in denen der tägliche Konsum von Cannabis mit einem THC-Gehalt von über zehn Prozent verbreitet ist, steigt die Anzahl der Menschen, die an Psychosen erkranken. Die Forschenden schätzen daher, dass das Verschwinden von hochpotentem Cannabis aus dem Markt 12 Prozent der Neuerkrankungen an Psychosen verhindern könnte – in London sogar bis zu 30 Prozent und in Amsterdam sogar 50 Prozent.
Epidemiologische Studien legen nahe, dass Personen, die Cannabis konsumieren, eher zu Psychosen neigen als Abstinente. Doch allein dieser statistische Zusammenhang gibt noch keine eindeutige Auskunft darüber, ob der Konsum von Cannabis tatsächlich die Ursache für die Entstehung einer Psychose ist.
Es besteht die Möglichkeit, dass die Anlage für eine Psychose bereits in einer Person vorhanden war, bevor sie überhaupt das erste Mal einen Joint geraucht hat. Eine andere Perspektive ist, dass Personen mit einer bestehenden Psychose sich besonders zu Cannabis hingezogen fühlen – möglicherweise, um damit ein psychisches Trauma zu betäuben. Auch diese Verbindung wird von Forschern in ihren Untersuchungen festgestellt.
Es gibt auch die Vermutung, dass Personen, die regelmäßig Cannabis verwenden, dies möglicherweise als Bewältigungsmechanismus in stressigen Lebenssituationen nutzen. Wenn negative Erfahrungen wie familiärer oder schulischer Stress, psychische Gesundheitsprobleme wie Depressionen oder andere belastende Herausforderungen zusammentreffen, könnte es dazu führen, dass die Betroffenen im Laufe der Zeit psychotische Erfahrungen machen. Auch in diesem Kontext könnte Cannabis lediglich einer von vielen Faktoren sein, die zu solchen psychotischen Symptomen beitragen.
In der Regel sind bei der Entstehung einer psychischen Störung immer mehrere Risikofaktoren im Spiel. Der Konsum von anderen Drogen und Alkohol, das sozioökonomische Umfeld, eine schwierige Kindheit oder sogar eine genetische Vorbelastung können alle eine Rolle spielen. Fachleute haben beispielsweise gezeigt, dass Personen, die Cannabis konsumieren, mehr psychotische Symptome entwickeln können, insbesondere wenn eine bestimmte Variante des Gens AKT1 bei ihnen vorhanden ist.
Zusätzlich gibt eine neue Studie Hinweise darauf, dass das Immunsystem einen Einfluss darauf haben kann, ob eine Person, die Cannabis konsumiert, psychotisch wird. Genauer gesagt ging es um die Anwesenheit von Zytokinen, die als Teil des Immunsystems auf eine erhöhte Entzündungsaktivität im Körper hinweisen. Laut dieser Studie lässt täglicher Cannabiskonsum die Wahrscheinlichkeit für Psychosen nur bei Personen steigen, deren Zytokin-Konzentration im Blut einen bestimmten Wert überschritten hat. Personen, die unter dieser Schwelle lagen, hatten dagegen kein erhöhtes Risiko für Psychosen.
Tatsächlich verliert der direkte Zusammenhang zwischen Psychose und Cannabis an Deutlichkeit, wenn man die zahlreichen anderen Risikofaktoren für die Erkrankung berücksichtigt. Obwohl viele Studien versuchen, diese Faktoren herauszurechnen, gestaltet sich die genaue Bestimmung des genetischen Einflusses als durchaus anspruchsvoll. Ein eindeutiger Beweis in diesem komplexen Thema bleibt daher schwierig.
Zudem wurde in vielen (älteren) Studien der gestiegene THC-Gehalt noch nicht ausreichend berücksichtigt. Demnach wissen wir bislang zu wenig über die kurz- und langfristigen Folgen des heute konsumierten Cannabis.
Die Reaktionen auf die Einnahme von Cannabis variieren von Person zu Person erheblich. Tatsächlich hat die Substanz bei jedem Einzelnen eine unterschiedliche Wirkung auf den Organismus. Es ist ist aber tatsächlich so, dass bei einigen Menschen bereits eine einmalige Anwendung von Cannabis auffällige, psychoseähnliche Symptome hervorrufen kann.
Insbesondere bei Personen, die bereits anfällig für Psychosen sind, könnte der Konsum von Cannabis das metaphorische Fass zum Überlaufen bringen und den Ausbruch der Erkrankung begünstigen.
Es gibt vermehrte Hinweise auf eine dosisabhängige Beziehung: Mit zunehmendem Konsum steigt das Risiko, an einer Psychose zu erkranken. Besonders im Jugendalter, wenn sich das Gehirn noch in der Entwicklung befindet, kann Kiffen das Risiko erhöhen, wie in zwei MRT-Studien hingewiesen wird.
Auch bei Personen, die bereits an einer Psychose leiden, scheint der Konsum von Cannabis einen Einfluss auf die psychische Gesundheit zu haben. Untersuchungen zeigen, dass sich der Verlauf der Erkrankung erheblich verbessert, wenn die Betroffenen den Cannabiskonsum einstellen.
Ein Forschungsteam der Universität Hamburg hat im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums untersucht, wie sich die Legalisierung in anderen Ländern auf den Cannabiskonsum auswirkt. Das Team konnte zwar keine signifikante Zunahme von Psychosen in Verbindung mit Cannabis feststellen, schließt jedoch langfristige Auswirkungen nicht aus. Das Hamburger Team empfiehlt, ebenso wie es von der Regierung geplant ist, eine Freigabe erst ab 18 Jahren, während andere Experten eine Freigabe erst ab 21 Jahren befürworten. In diesem Punkt sind sich alle Fachleute einig: Es ist generell mehr Aufklärung notwendig, und das für alle Altersgruppen.
Der Gebrauch von Cannabis kann das Risiko einer Psychose erhöhen, insbesondere wenn Menschen regelmäßig auf starke Sorten zurückgreifen. Besonders gefährdet sind jene, die schon früh mit dem Kiffen beginnen. Es ist jedoch herausfordernd, die genauen Risiken vorherzusagen. Daher ist es von großer Bedeutung, weiterführende Forschung in diesem Bereich zu betreiben. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund, dass der Cannabiskonsum zunehmend Teil des alltäglichen Lebens wird. Eine umfassendere Kenntnis der Zusammenhänge ist entscheidend, um die Auswirkungen des Cannabiskonsums besser zu verstehen und angemessene Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen zu entwickeln.
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